Dieses Salzgefäß aus geschnitztem Elfenbein wurde in Westafrika zwischen 1490 und 1530 als Auftragsarbeit für portugiesische Entdeckungs- und Handelsreisende geschaffen. Die meisten solcher Arbeiten sind von Sapi Künstlerinnern und Künstlern (heute Sierra Leone) geschnitzt. Es hat die Form einer fantasievollen Armillarsphäre. Echte Armillarsphären halfen den Portugiesen als Navigationsgeräte bei ihren, von Europa ausgehenden, Entdeckungsreisen zur Erkundung Afrikas im 15. und 16. Jahrhundert. Auf diesem Pokal ist der Spruch "espera in deo" (vertraue in Gott) geschnitzt. Das Gefäß kam als eines der frühesten Objekte aus Afrika in die Berliner Sammlungen und lässt sich in der Kunstkammer der Kurfürsten von Brandenburg bereits 1688 nachweisen. Jedoch wurde es wahrscheinlich nicht als ein Kunstwerk afrikanischer Herkunft wahrgenommen; spätere Beschreibungen des Objekts in der Kunstkammer ordnen es fälschlich indischen Ursprungs zu. (Jonathan Fine 11.05.2017)