Vorderseite: Stiervorderteil (protome) nach l., dahinter Mann mit Hut (petasos), den Stier bändigend, ebenfalls nach l.
Rückseite: Φ-Ε-R-A. Pferdevorderteil mit loser Führleine nach r. aus Fels (?) galoppierend, oben im l. F. ein Löwenkopfwasserspeier, daraus Wasserstrahl bis auf den Boden. Das Ganze in Quadratum Incusum.
Kommentar: Stierprotome und Pferdeprotome scheinen organisch aus dem unregelmäßig strukturierten Münzrand zu wachsen. Mögliche Deutung der Rückseite wäre, Erschaffung des ersten Pferdes Skyphios durch Poseidon, der seinen Dreizack in einen Fels stößt. Die Vorderseite zeigt wohl eine Bändigungsszene aus in Thessalien beliebten Stierspielen (taurokathapsia).
Literatur: Vgl. P. R. Franke, ΦΕΘΑΛΟΙ - ΦΕΤΑΛΟΙ - ΠΕΤΘΑΛΟΙ - ΘΕΣΣΑΛΟΙ. Zur Geschichte Thessaliens im 5. Jh. v. Chr., Archäologischer Anzeiger 1970, 86-93 (ohne Wasserspeier); BMC Thessaly 46 Nr. 3 Taf. 10 (ohne Wasserspeier); SNG Kopenhagen Nr. 235 (Bändigungsszene nach r.); A. Moustaka, Kulte und Mythen auf thessalischen Münzen (1983) 135 Nr. 170 Taf. 4 (Triobol von Larisa) und 22 f. zur Deutung. Vgl. F. Herrmann, Die thessalische Münzunion im 5. Jahrhundert, ZfN 33, 1922, 33-43 Taf. 1 (zum Typ).
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