Vorderseite: Kopf der Nymphe Maia (?) mit Perlenkette und Ohrring nach r. Im hochgesteckten Haar trägt sie einen Kranz aus Schilfhalmen und Ähren.
Rückseite: Π - ΦΕΝΕΩΝ [ΩΝ auf dem Kopf]. Hermes, bis auf einen Mantel (chlamys) und Hut (petasos) nackt, ist frontal in einer Bewegung nach l. gezeigt. In der r. Hand hält er den Heroldstab (kerykeion), auf dem l. Arm den Arkasknaben, zu welchem er den Kopf wendet.
Kommentar: Der Nymphenkopf der Münzvorderseite orientiert sich eng an den Darstellungen der Nymphe Arethusa auf den Dekadrachmen von Syrakus, für welche Euainetos die Stempel schnitt. Lediglich die Ähren im Haar sind eine Neuzutat, weshalb die Dargestellte häufig als Demeter angesprochen wurde. F. Imhoof-Blumer aber wollte eine lokale Nymphe erkennen - Maia, die Mutter des Hermes. Ihr brachte Hermes den Arkasknaben zur Pflege, beide sind auf der Rückseite der Münze zu sehen.
Literatur: A. Löbbecke, ZfN 21, 1898, 261 f. Nr. 26 Taf. 8,11 (dieses Stück); S. Schultz, Die Staterprägung von Pheneos, SNR 71, 1992, 52 Nr. 4, 1 Taf. 8 (V2/R3, dieses Stück, 360-350/40 v. Chr.). Vgl. zur Motivübernahme: S. Ritter, Bildkontakte. Götter und Heroen in der Bildsprache griechischer Münzen des 4. Jahrhunderts v. Chr. (2002) 35-45.
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