Vorderseite: + OPIEO LEO ELCVX HEINRICSO LEO A [die Buchstaben P, E, L und E am Anfang der Legende spiegelverkehrt]. Nach links schreitender Löwe im Torbogen einer dreitürmigen Burganlage. Auf der Mauer die Büsten von Heinrich dem Löwen (rechts) und seiner Gemahlin Mathilde (links), jeweils mit erhobenem Zepter.
Kommentar: Während Julius Menadier (1891) diese Prägung als Gedenkmünze aus Anlass der Feierlichkeiten in Braunschweig zur zweiten Vermählung Heinrichs des Löwen, mit Mathilde von England, im Jahre 1168 anspricht, wird neuerdings erwogen, dass der Brakteat während der Jerusalemfahrt Heinrichs des Löwen im Jahr 1172 von Mathilde als Regentin geprägt wurde. Vgl. J. Jasperse, Medieval Women, Material Culture, and Power (2020) 39-42. - Die Münze ist ausgebrochen.
Literatur: F. Berger, Die mittelalterlichen Brakteaten im Kestner Museum Hannover (1993) Nr. 577; W. Kühn, Die Brakteaten Heinrichs des Löwen 1142-1195 (1995) Nr. 8; J. Menadier, Der Hochzeitspfennig Herzog Heinrich des Löwen, Deutsche Münzen I (1891) 86-221.
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